Etwas Druck kann doch nicht schaden?

Häufig höre ich von Menschen, dass etwas Stress und Druck in der Schule und im Allgemeinen doch ganz in Ordnung sei, da die Kinder fürs Berufsleben auch lernen müssten mit hohem Leistungsdruck umzugehen.

Nun ich sehe das so: Um mit Druck und Stress umgehen zu können, braucht es ein Fundament. Ein Fundament, das aus Selbstbewusstsein, Selbstvertrauen und Selbstwertgefühl besteht.

Wenn wir Erwachsenen Druck und Stress auf die Kinder ausüben, damit diese nachher mit Druck und Stress umgehen können, erreichen wir gerade das Gegenteil. Die Kinder verlieren das Vertrauen in uns als Vorbilder. Vertraust du jemandem, der dir ganz bewusst, nicht gut tun möchte? Und würden wir Kindern Gewalt vorleben, damit sie besser mit Gewalt umgehen können?

Die Kinder brauchen unser Vertrauen. Sie brauchen vertrauensvolle Vorbilder und einen sicheren Hafen. Sie wollen angenommen werden, so wie sie sind. Das bestätigt sie, richtig zu sein. So können sie entspannt ihre Neugierde und Begeisterung ausleben. Mit Druck und Stress werden sie automatisch umgehen können, da sie wissen, dass sie alles schaffen können.

Die Neurodidaktik belegt, Menschen lernen dann richtig gut, wenn sie entspannt und mit Begeisterung etwas tun. Setzt man sie durch Bedrohung unter Druck, sind sie blockiert und lernen höchstens, wie sie sich aus der Bedrohung entziehen können. Das Gelernte wird dann aber immer mit der erlebten Angst gekoppelt sein und den Menschen wiederum blockieren. Mit Neugierde und Begeisterung Gelerntes ist mit Freude gekoppelt und eröffnet dem Menschen bei jeder Anwendung sein Potential und seine Kreativität.

Mein Fazit: Wer sich selbst vertraut und mit Begeisterung lernt, wird wenige stressige Momente erleben und unter Druck problemlos agieren können.

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